Krankheitsbilder

Infertilität

Harnsteine

Gutartige Prostataerkrankung

Peniskarzinom

Harnwegsinfektionen

Condylomata acuminata

Potenzstörung

Prostatakrebs

Blasentumore

Nierentumore

Hodentumore

Kinderurologie

Inkontinenz

Spezielle Informationen zum Thema Penischirugie

 

Infertilität

Ungewollte Kinderlosigkeit

Etwa 15 % der Paare bleiben ungewollt kinderlos. Von einer infertilen Ehe spricht man, wenn trotz ungeschütztem regelmäßigem Geschlechtsverkehr innerhalb von 2 Jahren keine Schwangerschaft eintritt. In ca. 30% der Fälle liegt die Ursache hierfür beim Mann. Dennoch stellt sich in den meisten Fällen zunächst die Frau beim Gynäkologen zur eingehenderen Untersuchung vor. Auf Grund der geringen untersuchungsbedingten Belastung beim Mann sollte aber die Abklärung der ungewollten Kinderlosigkeit bei ihm beginnen.

Was sind die Ursachen für eine Zeugungsunfähigkeit?

Die Gründe für eine Zeugungsunfähigkeit sind vielfältig und können z. B. in der Kindheit durch zu spät erkannte Hodenfehllagen oder auch durch Infektionen nach der Pubertät, wie z. B. Mumps, ausgelöst worden sein. Eine weitere Ursache kann in einer Krampfader des Hodens (Varikozele) liegen, die zu einer chronischen Überwärmung des Hodens führt. Aber auch sog. Genussstoffe wie Tabak, Alkohol oder hoher Kaffeekonsum, oft gepaart mit permanenten Stresssituationen, können die Ursache darstellen.
Es stellen sich aber auch viele Patienten, welche sich in früheren Jahren durch eine Unterbindung des Samenleiters sterilisieren ließen, mit erneutem Kinderwunsch vor.

Welche Untersuchungen sollten vorgenommen werden?

Bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch wird zunächst eine ausführliche Untersuchung des Mannes durchgeführt. Dabei wird eine ausführliche Krankengeschichte erhoben und eine körperliche Untersuchung, insbesondere des männlichen Genitale, vorgenommen. Zur Grunduntersuchung gehört auch eine für den Patienten ebenfalls nicht belastende Ultraschalluntersuchung.
Als wichtige Ergänzung dienen spezielle Hormonbestimmungen. Eine zentrale Säule der Diagnostik bildet ferner das sogenannte Spermiogramm, welches nach einer sexuellen Karenzzeit von 5 Tagen abgegeben wird. Hier wird insbesondere auf die Menge, die Beweglichkeit und das Aussehen der Spermien geachtet.

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Die Behandlung der Zeugungsunfähigkeit richtet sich in der Regel nach der Ursache. Es stehen konservative Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Je nach Befund und nicht erfolgreicher konservativer Behandlungsverfahren wird in unserer Klinik aber auch die gesamte Bandbreite operativer Therapien angeboten, die in der Regel ambulant durchgeführt werden können.
Hierzu gehören die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Samenwege mit Hilfe mikrochirurgischer Eingriffe (sog. Refertilisierung), beispielsweise nach Entzündungen im Genitalbereich oder nach Sterilisationsoperation.
Des weiteren kann der direkte operative Samengewinn aus dem Nebenhoden oder der Hoden für die Durchführung einer künstlichen Befruchtung durchgeführt werden (sog. MESA / TESE). Diese Operation kann ambulant, unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.


Harnsteine

Häufigkeit

Etwa jeder 10. Bundesbürger ist im Laufe seines Lebens von einem Harnsteinleiden betroffen.

Das Steinleiden zählt zu den Wohlstandserkrankungen wie z.B. Zuckerkrankheit oder Fettleibigkeit. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Die Rückfallhäufigkeit wird mit 30-50% angegeben. Verschiedene Faktoren wie erbliche Veranlagung, Ernährung, Flüssigkeitsaufnahme, Bewegungsarmut sind für die Steinbildung verantwortlich.    Sind im Urin zu viele steinbildende Stoffe vorhanden und wird gleichzeitig dem Körper zu wenig Flüssigkeit zugeführt, kann es zur Kristallbildung im Urin kommen. Wenn diese Kristalle sich zusammenlagern, entstehen Harnsteine. In Abhängigkeit ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheiden sich die Harnsteine bezüglich Farbe, von schwarz bis gelb, Härte und Brucheigenschaft. Am häufigsten sind Steine, die aus Kalziumoxalat bestehen, seltener sind Harnsäuresteine, noch seltener Zystinsteine. Sehr häufig sind auch Steine, die sich aufgrund eines Infektes bilden.

Typische Beschwerden

Die Beschwerden bei Harnsteinen sind abhängig von Lage und Beweglichkeit der Steine. Die Symptome reichen von geringen Beschwerden bis hin zur gefürchteten Nierenkolik, die mit heftigen Schmerzen einhergeht. Diese Kolik, oft in Verbindung mit Abflussbehinderungen des Urins aus der jeweilig betroffenen Niere, müssen unbedingt ärztlich behandelt werden.

Therapie

In etwa 80 % der Fälle kommt es zu einem Spontanabgang der Steine. Deshalb bedarf es oft nur der Gabe von Schmerzmitteln und der engmaschigen Kontrolle durch den Urologen. Müssen die Steine entfernt werden, können heute bis zu 95 % der Betroffenen mit minimal invasiver Therapie, also für den Patienten wenig belastend, behandelt werden.

Medikamentöse Steinauflösung

Durch Alkalisierung des Urins können reine Harnsäuresteine in über 70% erfolgreich aufgelöst werden.

Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)

Bei der Steinzertrümmerung ohne Operation wird die in der Stoßquelle erzeugte Energie durch die Haut des Patienten in den Körper geleitet und durch ein präzises Ortungssystem gezielt, ohne andere Organe zu schädigen, auf den Stein fokussiert. Das Resultat sind Steinkrümel die auf natürlichem Weg mit dem Harn ausgeschieden werden. Der Therapieerfolg wird noch während der Behandlung durch Ultraschall oder Röntgen kontrolliert.

Perkutane Nephrolitholapaxie

Die perkutane Nephrolitholapaxie ist ein „minimal-invasives“ Verfahren zur Entfernung von größeren Steinen aus dem Nierenbecken. Bei dieser Operation  wird in Vollnarkose über eine kleine Hautpunktion das endoskopische Instrument unter Ultraschallkontrolle zum Nierenbecken geführt. Über diesen kleinen Kanal dann der Stein dann unter Sicht zerkleinert und abgesaugt werden.

Ureterorenoskopie

Mit Hilfe von nur wenigen Millimetern dicken Endoskopen werden Steine im Harnleiter zertrümmert und gleichzeitig entfernt. Das Instrument wird direkt über die Harnröhre in den Harnleiter eingeführt und zum Stein vorgeschoben.  Die Steinzertrümmerung erfolgt mit dem Laser. Die Laser-induzierte-Stoßwellen-Lithotripsie (LISL) erfolgt die Zertrümmerung des Harnleitersteins über Laser-induzierte Stoßwellen, die nur bei Kontakt mit dem Stein abgegeben werden. Auf diese Weise wird das Gewebe des Harnleiters geschont.

Vermeidung von Harnsteinen

Eine vegetarische Ernährungsweise, bzw. stark reduzierter Fleischkonsum sowie viel Bewegung, wenig Stress und ausreichender Schlaf und insbesondere regelmäßiges und ausreichendes Trinken sind für die Vermeidung von Harnsteinen sehr wichtig. Nehmen Sie ca. 2,5 Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich. Besonders geeignet sind hier insbesondere Mineralwasser und Kräutertees.


Gutartige Prostataerkrankung

Benigne Prostatahyperplasie (BPH)

Die Prostata befindet sich unterhalb der Blase und umschließt den Harnröhrenanfang.
Unter benigne Prostatahyperplasie ist eine gutartige Prostatavergrößerung zu verstehen. Diese stellt eine der häufigsten gutartigen Erkrankungen des Mannes dar. Neuere Untersuchungen bei Männern über 50 Jahre konnten zeigen, dass ca. 4.8 Millionen beim Wasserlassen an behandlungsbedürftigen Beschwerden leiden. Die Beschwerden beim Wasserlassen können im Rahmen einer gutartig vergrößerten Prostata eintreten und werden als benignes - also gutartiges - Prostatasyndrom (BPS) bezeichnet. Wegen ihrer Häufigkeit wird BPS mittlerweile als Volkskrankheit angesehen.

Symptome

Zu den Symptomen zählen irritative Beschwerden beim Urinieren wie verzögertes, häufiges und nächtliches Wasserlassen sowie obstruktive Beschwerden wie erschwertes, lang andauerndes und durch Bauchpresse unterstütztes Wasserlassen mit abgeschwächtem Harnstrahle.
Unterbleibt im fortgeschrittenen Stadium eine entsprechende Therapie, so kann dies häufige Harnwegsinfektionen mit Blasensteinbildung, Harnsperre sowie Harnstauung bis hin zum Nierenversagen zur Folge haben .

Therapie

Mögliche Therapien stellen in erster Linie eine medikamentöse Behandlung mit Alpha-1-Blockern oder 5-Alpha-Reduktase-Hemmern oder derer Kombination dar. Diese bewirken eine Entspannung des Blasenauslasses und der Prostata mit Linderung der Beschwerden.
Bei Versagen der medikamentösen Therapie die Operation unumgänglich. Ein Standardverfahren stellt die endoskopische (durch die Harnröhre) Ausschälung der Prostata (TUR-Prostata). Dabei wird mit einer Elektroschlinge Prostatagewebe durch abgetragen. Neben diesem Standardverfahren, werden an unserer Klinik in Mühldorf auch neue Verfahren, wie die Resektion oder die Verdampfung der Prostata mittels eines Laser, angewandt.
Trotz dieser neuen Technologien kann es bei einer sehr großen Prostatadrüsen in ausgewählten Fällen notwendig sein, das Prostataadenom operativ zu entfernen. Bei dieser sogenannten retropubischen Adenomenukleation wird die vergrößerte Prostatadrüse, bis auf ihre Kapsel, über einen Unterbauchschnitt operativ entfernt.

 

Peniskarzinom

Penistumore sind eine sehr seltene Erkrankung. In Deutschland tritt diese Erkrankung jährlich bei ca. 600 Patienten auf. In der Regel tritt diese Krebserkrankung beim älteren Mann auf, ca. 20 % der betroffenen Patienten sind aber jünger als 60 Jahre. Es gibt verschiedene Arten des Peniskarzinoms, das mit Abstand häufigste ist das sog. Plattenepithelkarzinom. Das heißt, der Tumor geht von der Penishaut aus. Meist ist die Eichel oder die Vorhaut betroffen.
Als auslösende Faktoren für die Entwicklung eines Plattenepithelkarzinoms des Penis werden zwei Faktoren diskutiert:

  1. Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV)
  2. Chronische Entzündungen des Penis

Die Entwicklung verläuft häufig über Vorstufen, den Präkanzerosen, aus denen sich dann ein der Tumor entwickeln kann: Condylomata accuminata, Leukoplakie, Morbus Bowen, Erythroplasie de Queyrat, Buschke-Löwensteintumor, Balanitis xerotica obliterans.

Symptome

Patienten mit Tumoren am Penis suchen häufig erst sehr spät den Arzt auf. Die Gründe dafür sind Schamgefühl, Unkenntnis über die Gefahren von Hautveränderungen aber auch die Tatsache, dass sich der Tumor oftmals unter einer Vorhautverengung unbemerkt entwickelt. Penistumore sind nämlich in der Regel nicht schmerzhaft. Ein Peniskarzinom findet sich oftmals als Zufallsbefund bei der Durchführung einer Vorhautbeschneidung.
Generell gilt:
Jede Hautveränderung am Penis sollte umgehend vom Facharzt (Urologe) inspiziert werden

Therapie

Beim Peniskarzinom gilt die Lasertherapie, zumindest bei den Frühstadien und bei den Vorläuferstadien, als Therapie der Wahl. In vielen Fällen kann durch den Einsatz des Lasers eine Organerhaltung erreicht werden. Bei fortgeschrittenen Fällen, muss ein Teil oder der ganze Penis amputiert werden. Mit Hilfe rekonstruktiver Verfahren, kann aber auch hier ein gutes kosmetisches und funktionelles Ergebnis erreicht werden.
notwendig. Anhand der Ausbreitung des Tumorleidens erfolgt eine Stadieneinteilung (TNM-Klassifikation). Entscheidend hierfür ist die Ausdehnung des Tumors am Penis bzw. die Infiltration in Nachbarstrukturen sowie das Vorhandensein von Metastasen. Am häufigsten finden sich Metastasen in den Leisten- und den Beckenlymphknoten. Fernmetastasen in anderen Organen (z.B. Lunge) treten selten und spät auf.
Das Erscheinungsbild ist sehr uneinheitlich. Die Diagnose und die Abgrenzung zu gutartigen Veränderungen wird durch eine feingewebliche Untersuchung mittels Probeexcision gesichert. Betroffene Patienten suchen aus Schamgefühl oder Unkenntnis über die Gefahren einer Hautveränderung oft erst spät einen Arzt auf. In vielen Fällen ist der nicht schmerzhafte Tumor durch eine Vorhautverengung verborgen und wird deshalb erst spät, zum Beispiel im Rahmen einer Beschneidung (Circumcision), entdeckt. Generell gilt, dass jede auffällige Hautveränderung am Penis ärztlich abgeklärt werden sollte.
Die Therapie sollte nach Abschluss der notwendigen Untersuchungen zur Stadieneinschätzung individuell geplant werden. Es stehen verschiedene Therapieoptionen zu Verfügung: Im Anfangsstadium organerhaltende operative Entfernung des Tumors, zum Teil reicht eine Beschneidung aus, auch eine Laserung ist möglich. Bei einem Befall der Schwellkörper ist meistens eine Penisteilamputation unumgänglich. Muss der ganze Penis entfernt werden, wird die Harnröhrenöffnung in der Dammregion neu angelegt. Eine ebenfalls individuelle Entscheidung ist die Notwendigkeit und das Ausmaß einer Entfernung der Lymphknoten in der Leisten- und Beckenregion. In einigen Fällen ist auch eine Strahlentherapie sinnvoll. Beim bereits metastasierten Peniskarzinom kommen häufig kombinierte Therapieverfahren meist in Verbindung mit einer Chemotherapie zur Anwendung.
Wie bei allen bösartigen Erkrankungen sollten regelmäßige Verlaufskontrollen, eine sogenannte Tumornachsorge erfolgen, um eine Wiederauftreten oder mögliche Folgen der Therapie frühzeitig zu erkennen.

 

Harnwegsinfektionen

Der Harnwegsinfekt zählt zu den häufigsten Infektionen. Erfreulicherweise ist aber überwiegend unkompliziert, d.h. Harnwegsentzündung ohne Fieber. Auslöser sind meistens Darmkeime, die auf verschiedenen Wegen in den Harntrakt gelangen können.
Die Entzündung kann nur den unteren Harntrakt (Harnröhre oder Blase) betreffen oder als aufsteigende Infektion auch zu den Nieren gelangen. In diesem Fall spricht man von einer Nierenbeckenentzündung, die in aller Regel mit Fieber verläuft. Wird diese nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann eine Blutvergiftung (Urosepsis) entstehen.
Frau sind wegen der kürzeren Harnröhre und der Nähe der Harnröhrenöffnung zum After und zur Scheide, häufiger betroffen. Bei Männern nimmt die Häufigkeit von Harnwegsinfektionen im Alter von 60 bis 70 Jahren, infolge der Prostatavergrößerung mit zunehmender Restharnbildung, zu. 

Symptome

Typische Symptome sind ständiger Harndrang, Brennen beim wasserlassen aber auch Blut im Urin, was mit einer dunklen Verfärbung des Urins  bemerkbar wird. Bei der Nierenbeckenentzündung stellt sich zudem auch noch ein allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber ein. Manche Harnwegsinfekte bleiben aber auch völlig beschwerdefrei.

Diagnose

Die Sicherung der Diagnose erfolgt mit der Urinuntersuchung. Dabei ist es sehr wichtig, den Urin nicht nur über einen Teststreifen zu geben, sondern ihn auch mikroskopisch zu betrachten und eine Urinkultur anzulegen. Auf diese Weise ist eine gezielte Therapie möglich.

Therapie

Unkomplizierte Harnwegsinfekte werden testgerecht (Antibiogramm) mit antibiotischen Tabletten behandelt. Fieberhafte Harnwegsinfekte erfordern manchmal auch eine stationäre, intravenöse Antibiotikatherapie.
Ein Harnwegsinfekt kehrt in etwa 20% trotz erfolgreicher Behandlung ständig wieder (rezidivierende Harnwegsinfekte). Die Ursache für den rezidivierenden Verlauf ist oft nicht erkennbar. In diesen Fällen ist eine urologische Diagnostik erforderlich um prädisponierende Faktoren auszuschließen, bzw. zu beseitigen, sollten welche vorliegen.

 

Condylomata acuminata

Feigwarzen oder Condylome sind die häufigste sexuell übertragbare Krankheit. Jährlich erkranken weltweit etwa 30 Millionen Menschen neu an Genitalwarzen.

Ursachen und Krankheitsbilder

Feigwarzen werden durch sogenannte Humane Papilloma Viren (HPV) verursacht und haben ein typisch "blumenkohl-artiges" Erscheinungsbild. Sie treten beim Mann am häufigsten am Penis unter der Vorhaut auf, ferner am Hodensack, im Bereich der Harnröhrenmündung oder in der Analregion. Bei der Frau ist in der Regel der Scheideneingang betroffen.
Die Verbreitung der Humane Papilloma Viren (HPV) in der Bevölkerung ist extrem hoch. Es sind eine Reihe verschiedener Typen von HPV bekannt. Feigwarzen sollten behandelt werden, stellen aber in der Regel keine größere gesundheitliche Gefährdung dar. Problematisch ist jedoch, dass bestimmte Viren-Typen darüber hinaus Krebserkrankungen auslösen können. Insbesondere steht das Auftreten von Gebärmutterhalskrebs eindeutig mit HPV-Infektionen in Zusammenhang.

Therapie

Zur Behandlung von Condylomen werden lokale Immunmodulatoren, chirurgische Verfahren, Lasertherapie, Kryotherapie oder Elektrotherapie angewandt. Die meist verwendete Methode mit den besten therapeutischen und kosmetischen Ergebnissen ist die Lasertherapie.
Wir setzen in unseren Behandlungsstrategien sowohl die lokale Salbentherapie mit Immunmodulatoren, als auch die Therapie mit Laser ein. Wichtig ist, dass nicht nur äußerlich behandelt wird, sondern auch eine Spiegelung der Harnröhre und des Analkanals durchgeführt wird. In diesen Regionen finden sich in ca. 10 % der Fälle auch Condylome, die zu Rezidiven führen können.


Potenzstörung

Die mangelnde Versteifungsfähigkeit des Penis, bzw. die ungenügende Dauer der Versteifung, wird als Erektionsstörung (Erektile Dysfunktion, ED) bezeichnet. Eine über mehrere Monate andauernde Erektionsstörung, die einen partnerschaftlichen Verkehr unmöglich macht, ist eine anerkannte Krankheit. Sie kann entweder als isolierte Erkrankung (z.B. des Penis) oder als Folge einer anderen Gesundheitsstörung, zB. eines Diabetes mellitus (Zuckererkrankung), eines Bluthochdrucks oder als Alterserscheinung auftreten.

Häufigkeit

Insgesamt wird die Zahl der betroffenen Männer in Deutschland auf ca. 3 bis 5 Millionen geschätzt.

Ursachen

Eine Erektionsstörung kann durch vielerlei Ursachen hervorgerufen werden. So führen Beeinträchtigungen der Psyche, der Nerven- oder Blutversorgung oder sehr selten auch Hormonstörungen zu einer gestörten Erektion. Häufig finden sich aber auch direkte Schädigungen des Schwellkörpergewebes selbst als Ursache der Erektionsschwierigkeiten.

Diagnostik

Da eine Erektionsstörung eine Folge einer bislang unentdeckter Erkrankung sein kann, sollte vor der Einleitung einer Behandlung unbedingt immer eine urologische Untersuchung erfolgen.

Therapie

Heute können Erektionsstörungen in Abhängigkeit ihrer Ursache unterschiedlich und oft auch gezielt behandelt werden. Hierzu stehen die verschiedensten psychologischen, medikamentösen, apparativen und letztlich auch operativen Verfahren zur Verfügung.


Prostatakrebs

Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. In Deutschland macht es etwa 25% aller bei Männern diagnostizierten Krebserkrankungen aus. Die Prostata ist eine Drüse und gehört zu den männlichen Fortpflanzungsorganen. Sie liegt vor dem Dickdarm unterhalb der Blase. Das von der Prostata gebildete Sekret wird der Samenflüssigkeit beigemengt und es ist wichtig für die Funktionstüchtigkeit der Spermien. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko an einem Prostatakrebs zu erkranken.

Vorsorgeuntersuchung

Das Prostatakarzinom wächst häufig sehr langsam. Deshalb ist es umso wichtiger die Diagnose frühzeitig zu stellen, da dadurch der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt werden kann, wo eine Therapie  die Heilung bringen kann. Die heutige Medizin bietet in diesen Fällen hervorragende Möglichkeiten, die Patienten von dem bösartigen Tumor zu befreien und die Lebensqualität der zu erhalten. Bei der Früherkennung des Prostatakrebses, spielt die urologische Vorsorgeuntersuchung eine entscheidende Rolle. Die Vorsorgeuntersuchung besteht aus der Tastuntersuchung der Prostata, dem Ultraschall sowie der Bestimmung des Prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut. Bei auffälligem Befund ist eine weitere Abklärung mittels einer Gewebeprobe (Biopsie) erforderlich. Sollte die Diagnose eines Prostatakarzinoms gestellt werden, sind abhängig vom PSA-Wert und der Aggressivität des Tumors weitere Untersuchungen notwendig, um die Ausbreitung des Tumors zu beurteilen. Mittels Magnetresonanztomographischer Untersuchung oder der Computertomographie können mögliche Krebsmetastasen beurteilt werden. Mit der Skelettszintigraphie werden mögliche Knochenmetastasen entdeckt.

Therapie des Prostatakarzinoms

Das Prostatakarzinom muss nicht in jedem Fall behandelt werden. Heute wissen wir, dass weniger aggressive Karzinome, vor allem bei älteren Patienten, nicht zu lebensbeeinträchtigenden Situationen führen. Daher reicht in manchen Fällen lediglich eine Überwachung des Patienten aus.
In allen anderen Fällen ist eine Therapie erforderlich.

Aktive Überwachung (Active Surveillance)

Dabei wird der Patient in vorgeschriebenen Abständen durch PSA-Bestimmung und klinische Untersuchungen untersucht. Wiederholte Prostatabiopsien zur Verfolgung der Tumorentwicklung werden alle 12 bis 18 Monate vorgenommen. Sollte sich ein Fortschreiten des Prostatakarzinoms zeigen, ist die Einleitung einer Therapie notwendig.

Radikale Prostatektomie (Entfernung der Prostata)

Die operative Entfernung der Prostata ist eine Therapie für Männer mit lokal begrenztem Prostatakrebs. Dabei stellt die komplette Prostataentfernung die international anerkannte Standardmethode dar. Im Rahmen dieser Operation die Prostata zusammen mit den Samenblasen entfernt. Die Blase wird anschließend der Harnröhre vernäht. Der Schließmuskel, der für das Wasserhalten (Kontinenz) verantwortlich ist, wird dabei geschont. Bei bestimmten Voraussetzungen, können auch die für die Potenz wichtigen Nerven, erhalten werden. Gleichzeitig werden die Beckenlymphknoten als potentielle Metastasenstationen entfernt.

Strahlentherapie 

Die Strahlentherapie ist eine weitere Therapieoption für das lokal begrenzte Prostatakarzinom. Dabei kann sowohl eine Bestrahlung von aussen durch die Haut, als auch eine innere Bestrahlung durch in die Prostata eingebrachte radioaktive Stäbchen, die sogenannte Brachytherapie, erfolgen. Bei diesem Therapieverfahren arbeitet die Klinik für Urologie mit der Strahlentherapie zusammen.


Blasentumore

In der Bundesrepublik Deutschland erkranken jährlich ca. 16.000 Patienten neu an Harnblasenkrebs.

Ursachen

Zahlreiche chemische Stoffe werden mit der Entstehung von Harnblasenkrebs in Verbindung gebracht. Zigarettenrauchen wird für ca. 40% aller Erkrankungsfälle verantwortlich gemacht. Bei langjährigem Kontakt mit Stoffen, die in der Textil-, Leder- oder Farbindustrie verwendet werden, steigt das Erkrankungsrisiko ebenfalls.

Symptome

Bei den meisten der Patienten fällt Blut im Urin auf. In der Regel sind diese Blutungen schmerzlos. Färbt sich der Urin sichtbar rot, sprechen wir von einer Makrohämaturie. Aber auch geringste Blutbeimengungen im Urin (Mikrohämaturie), die nur mit dem Mikroskop oder im Urinstreifen entdeckt werden, können ein Anzeichen für einen Blasentumor sein. Ein nicht seltenes Symptom kann auch häufiger Harndrang sein, wobei jeweils nur eine geringe Harnportion entleert wird.

Diagnostik

Wichtigste Untersuchungsmethode um festzustellen, ob ein Harnblasentumor vorliegt, ist die Blasenspiegelung (=Zystoskopie). Bei dieser Untersuchung wird die Blaseninnenwand über die Harnröhre mit einem dünnen Spiegelinstrument betrachtet. Gleichzeitig kann aus dem verdächtigen Bereichen eine Gewebeprobe entnehmen werden. Die feingewebliche Begutachtung der Proben gibt Aufschluss darüber, ob es sich um Krebs handelt und wie tief der Tumor in die Blasenwand eingedrungen ist. Bestätigt sich der Verdacht auf Harnblasenkrebs, sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Ausbreitung der Erkrankung zu bestimmen.

Therapie

Die Behandlung richtet sich nach der Ausbreitung des Tumors: Bei einem oberflächlichen Harnblasenkrebs hat der Tumor noch nicht die Muskelschicht der Harnblasenwand befallen. Meist kann der Urologe während der Blasenspiegelung diese Tumoren mit einer elektrischen Schlinge (=TUR-Blase) abtragen. In der Regel haben diese Patienten eine sehr günstige Prognose. In vielen Fällen wachsen jedoch nach ein paar Monaten oder Jahren erneut Tumoren in der Harnblase. Deshalb werden nach der elektrischen Abtragung vorbeugend noch ambulant Medikamente (meist für 1 Stunde pro Woche über 6 Wochen) über die Harnröhre in die Harnblase eingespritzt.
Hat der Tumor die Muskelschicht der Blasenwand befallen oder liegt ein sehr aggressiver oberflächlicher Harnblasenkrebs vor, bietet die vollständige operative Entfernung der Blase die beste Aussicht auf Heilung (= Zystektomie). Bei Männern wird zusätzlich die Prostata mit den Samenbläschen entfernt. Bei Frauen werden zusätzlich die Gebärmutter und meist auch die Eierstöcke entfernt. Eine teilweise Entfernung der Harnblase hat sich nicht bewährt und kommt nur in Ausnahmefällen in Frage. Für die Urinableitung nach der operativen Entfernung der Harnblase stehen verschiedene Möglichkeiten, in Abhängigkeit von der Tumorausbreitung, dem Alter und dem Allgemeinzustand des Patienten, zur Wahl.
Bei der Bildung einer Ersatzblase (Neoblase) aus Darm, in die die Harnleiter neu eingepflanzt werden und die an die Harnröhre angeschlossen wird, kann die Blasenentleerung auf natürlichem Wege erfolgen.
In anderen Fällen kann es Notwendig sein, den Urin in einen Beutel, aussen an der Haut, abzuleiten. Es sind aber auch kontinente Harnableitungen möglich, bei denen kein Beutel Urinbeutel erforderlich ist. Dabei muss sich aber der Patient selbst, über einen kleinen Katheter, die neue Blase entleeren.
Bestehen bereits Absiedlungen (=Metastasen) des Harnblasenkrebses in andere Körperregionen, (wie z.B. Lymphabflussstationen, Lunge, Leber, Knochen) wird die Behandlung individuell festgelegt. Neben der Gabe von Medikamenten (Chemotherapie) zur Behandlung dieser Absiedlungen kann in Abhängigkeit von Beschwerden im Bereich der Harnblase neben einer operativen Therapie (z.B. TUR-B; Zystektomie) auch eine Bestrahlungsbehandlung dem Patienten helfen.
Zur Früherkennung von Harnblasentumoren kann die so genannte Photodynamische Diagnostik (PDD) eingesetzt werden. Dieses Verfahren, das zusätzlich im Rahmen der klassischen Blasenspiegelung angewendet wird, ermöglicht durch eine spezifische Anfärbung von Harnblasentumoren mittels eines Farbstoffes der in die Harnblase eingebracht wird, eine verbesserte Diagnostik von Harnblasentumoren, die im Bereich der Oberfläche der Harnblasenwand entstehen. So kann der Urologe im Rahmen der Blasenspiegelung ohne Zeitverlust frühzeitig kleinste Tumoren erkennen und entsprechend behandeln.
Neben der klassischen Abtragung von oberflächlichen Harnblasentumoren im Rahmen der Blasenspiegelung mittels des elektrischen Stromes (=TUR-Blase) besteht zusätzlich die Möglichkeit durch den Einsatz von Laserenergie Harnblasentumore zu behandeln. In bestimmten Fällen ermöglicht dieses Verfahren eine punktgenaue Zerstörung von Krebszellen unter Schonung des umgebenden, nicht befallenen Harnblasenwandgewebes. Die Entscheidung über den Einsatz dieses Verfahrens erfolgt anhand individueller Gesichtspunkte, wie der Ausdehnung und der Anzahl der Tumoren, im Rahmen der Blasenspiegelung.

Nierentumore


Nierenzellkarzinome sind in Deutschland die dritthäufigsten Tumoren des Harn- und Geschlechtssystems (Urogenitalsystem). Das mittlere Erkrankungsalter liegt zwischen 60 und 70 Jahren. Bei mehr als 85% aller Nierentumore handelt es sich um Nierenzellkarzinome. Bei den übrigen Tumoren handelt es sich um seltene Formen wie Sarkome, Nephroblastome (Wilms-Tumor) u.a. Gutartige Nierentumore (z.B. Onkozytome, Angiomyolipome usw.). sind sehr selten (ca. 5%). Meist kann nur mit Hilfe einer feingeweblichen Untersuchung eine sichere Aussage über Gut- oder Bösartigkeit getroffen werden. In Zweifelsfällen muss deswegen eine operative Nierenfreilegung mit Gewebeentnahme (Biopsie) des verdächtigen Bereiches durchgeführt werden.

Ursachen

Umwelteinflüsse haben offensichtlich eine wichtige Bedeutung, eine familiäre Veranlagung ist bei einem Teil der Betroffenen nachgewiesen. Weitere Risikofaktoren sind: erhöhtes Lebensalter, Schmerzmittelmissbrauch, erworbene zystische Nierenerkrankung, von Hippel-Lindau-Syndrom, Übergewicht, erhöhter Alkoholkonsum, zuviel fettreiches Essen, chronisch eingeschränkte Nierenfunktion, starkes Rauchen.

Diagnostik

Die Früherkennung ist beim Nierenkrebs besonders wichtig: frühzeitig entdeckt und operativ behandelt, sind die Heilungschancen sehr hoch. Allerdings verursachen Nierentumore sehr selten Frühsymptome. Mögliche Hinweise auf einen Nierentumor sind Flankenschmerzen, blutiger Urin und ein tastbarer Flankentumor. Falls diese Befunde auftreten, eventuell einhergehend mit Koliken, Gewichtsverlust, Blutarmut, Fieber, hoher oder niedriger Blutdruck, Darmbeschwerden oder ständige Abgeschlagenheit ist ein sofortiger Arztbesuch dringend notwendig. Allerdings werden diese Befunde nur selten beobachtet und deuten bereits auf ein fortgeschrittenes Stadium hin. Die meisten der Nierentumoren werden oft zufällig, z.B. im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung, entdeckt. Falls Verdacht auf einen Nierentumor besteht, ist eine gründliche Diagnostik notwendig. Neben dem Gespräch und einer körperlichen Untersuchung sind verschiedene Laboruntersuchungen zur weiteren Abklärung wichtig. Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist unabdingbar zur Untersuchung des Bauches und der inneren Organe. Mit Hilfe der Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) kann man heutzutage die Ausdehnung und in manchen Fällen auch die Aussage der Gut- oder Bösartigkeit eines Tumors bestimmen.

Therapie

Die Therapie des Nierenzellkarzinoms besteht nach Möglichkeit in der vollständige operative Entfernung des Tumors, da sie derzeit die einzig heilende Therapie darstellt. Die operative Therapie besteht je nach Tumorgröße, Lokalisation, bestehende Vorerkrankungen, Metastasen, Allgemeinzustand des Patienten - entweder in einer kompletten Entfernung der Niere (Radikale Nephrektomie) oder der Entfernung des Nierentumors, unter Belassen der Niere (Nierentumorenukleation). Da sich die Nierenteilentfernung unter als gleichwertig erwiesen hat, wird sie wenn immer möglich angewendet.
An unserer Klinik wird auch die minimal invasive Chirurgie durchgeführt. Dabei wird die Niere mit der Schlüssellochtechnik (Laparaskopische Nephrektomie) operiert. Bei dieser Methode wird mittels dünner Stäbe, an deren Ende sich feine Instrumente befinden, die Operation durchgeführt. Die Stäbe werden über kleine Inzisionen an der Haut in den Körper eingeführt. Die Operation wird dann von aussen durchgeführt. Die Einsicht in das Körperinnere erfolgt über eine Minikamera.
Nach einer Entfernung der vom Tumor befallenen Niere übernimmt die gesunde, verbliebene Niere, in der Regel, die Gesamtfunktion.


Hodentumore

Der Hodenkrebs ist die häufigste Krebsart bei jungen Männern. Obwohl im Laufe des Lebens 1 von 300 Männer an diesem Tumor erkrankt, ist das   Risiko daran zu versterben, dank der modernen Therapiemöglichkeiten, eher sehr gering. Wird die Diagnose rechtzeitig gesellt, ist die Heilung fast immer möglich. Für den Hodenkrebs sind folgende Risikofaktoren bekannt: Hodenhochstand in der Anamnese, Hodentumor der Gegenseite und Hodentumor in der Familie.

Symptome

Hodentumoren verursachen im Frühstadium üblicherweise keine Beschwerden. Sie werden am häufigsten durch den Patienten oder den Arzt, als derbe Verhärtung am Hoden, getastet. Bei fortgeschrittener Tumorerkrankung sind die Symptome von der Lokalisation der Metastasen abhängig (z.B. Husten und Kurzatmigkeit bei Lungenmetastasen oder Rückenscherzen durch Lymphknotenmetastasen).

Diagnostik

Ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung. Bestimmung der Hodentumormarker (AFP, LDH, β - HCG). Die Tumorausbreitung wird mittels  Ultraschall, dem Röntgen - / bzw. Computertomogarphie (CT) und Kernspintomographie (MRT) bestimmt.

Therapie

Hodentumore sind meistens heilbar. In der Regel beginnt die Therapie mit der operativen Hodenentfernung (Orchiektomie). Hierbei kann, sofern gewünscht, eine Hodenprothese implantiert werden.
Die weitere Therapie richtet sich nach der feingeweblichen Untersuchung des entfernten Hodens und der Tumorausbreitung. Bei frühen Stadien und in ausgewählten Fällen ist auch eine sogenannte "wait & see" Strategie möglich. Diese besteht lediglich in der engmaschigen Nachkontrolle.
Die Chemotherapie wird in einem Zyklus bei frühen Tumorstadien oder in mehreren Zyklen bei fortgeschrittenem, metastasiertem Tumorleiden eingesetzt.

Die operative Entfernung der Lymphknoten im Retroperitoneum (hinterer Bauchraum) kommt bei bestimmten Voraussetzungen in Frage.

Eine weitere Behandlungsoption ist die Bestrahlung des Retroperitoneums (hinterer Bauchraum).

Abhängig vom Tumorstadium und Tumorart kommen diese Verfahren alleine oder kombiniert zur Anwendung.
Angeborene Missbildung der äußeren Genitalien I

 

Kinderurologie

Kinderurologie Hypospadie

Die Hypospadie ist eine der häufigsten angeborenen Fehlbildungen des äußeren männlichen Genitale, die etwa 300 neugeborene Jungen betrifft. Sie wird durch eine fehlerhafte Harnröhrenöffnung, fehlgebildete Vorhaut und häufig auch eine Penisverkrümmung charakterisiert.   
In den meisten Fällen befindet sich die Harnröhrenöffnung in der Nähe der Eichel, in einer Position die wir als distale Hypospadie bezeichnen. Die Öffnung kann sich aber auch in der Mitte des Gliedes oder der an der Peniswurzel Penisbasis befinden, manchmal sogar am Hodensack oder am Damm. Dann bezeichnet wir sie als proximale Hypospadie. Eine Penisverkrümmung nach unten ist bei der proximalen Hypospadie wesentlich häufiger anzutreffen als bei der distalen.  
Weiterhin typisch für die Hypospadie ist, dass die Vorhaut an der Penisunterseite unterentwickelt und auf der Rückseite im Überschuss ist (= sog. Vorhautschürze). Ca. 10% der Jungen mit einer Hypospadie haben auch gleichzeitig einen Hodenhochstand.

Therapie

Nicht jede Hypospadie muss behandelt werden. Wenn aber eine Therapie notwendig ist, dann ist die Operation die einzige Therapiemöglichkeit. Heutzutage wird die Hypospadieoperation mit sehr gutem Erfolg Korrigiert. Die Komplikationen konnten auf ein sehr geringes Niveau gesenkt werden und wenn sie auftreten, können sie in aller Regel erfolgreich korrigiert werden. Die Operation besteht aus der Penisschaftaufrichtung, Formierung einer neuen Harnröhre und deren Positionierung in die Eichelspitze. In den meisten Fällen erfolgt gleichzeitig die Beschneidung, da die Vorhautschürze bei zur Harnröhrendeckung verwendet wird.
Postoperativ haben die Kinder in aller Regel einen Bauchdeckenkatheter für 7 Tage. Dabei können sie sich frei bewegen. Schmerzen haben die Kinder nur in den ersten 2 Tagen nach der Operation. Die Schmerzen werden dann mit Schmerzmitteln behandelt, die ab dem 2. Tag nicht mehr notwendig sind.

Das ideale Alter für die Operation ist zwischen dem 1. und 2. Lebensjahr.
Bei einigen Kindern ist vor der Operation noch eine Testosteron-Salbentherpie notwendig. Dadurch wird die Penishaut elastischer und der Penis größer, was Operation erleichtert.

 

Hodenhochstand

Die Hoden entstehen im Bauchraum des Embryos und wandern im Laufe der Schwangerschaft in den Hodensack. Wenn die Hoden diese Wanderung bis zur Geburt des Kindes nicht durchgemacht haben, liegt ein Hodenhochstand vor.   
Die Diagnose wird üblicherweise bei einer routinemäßigen Untersuchung gestellt. Ungefähr 3 % der Neugeborenen sind davon betroffen. Bei Frühgeborenen liegt ein Hodenhochstand noch häufiger vor.   
Es ist wichtig, einen richtigen Hodenhochstand von einem Pendelhoden oder einem Gleithoden zu unterscheiden.
Als Gleithoden bezeichnet man Hoden, die sich aus ihrer Lage im Bereich des äußeren Leistenrigs in das Skrotum verlagern lassen, jedoch sofort, wegen des zu kurzen Samenstranges, wieder in die Ausgangslage zurückziehen. Der Pendelhoden hingegen ist bei ausreichend langem  sehr beweglich und verbleibt auch eine bestimmte Zeit im Hodensack. Pendelhoden befinden sich die meiste Zeit im Skrotum und bedürfen deshalb keiner Therapie. Gleithoden hingegen sollten behandelt werden.  
Hoden die nicht regelrecht im Hodensack liegen können später ein Grund für Unfruchtbarkeit sein. Zudem stellt ein Hodenhochstand ein bis zu 22-fach höheres Risiko für Hodenkrebs im Erwachsenenalter dar
Therapie
Die Behandlung des Hodenhochstandes sollte vor dem 2. Lebensjahr abgeschlossen sein, um dauerhaft Schäden zu vermeiden. Zur Behandlung stehen die hormonelle wie auch die operative Therapie zur Verfügung.
Die Hormonbehandlung kann mit Gabe des Gonadotropin Releasing Hormons (GnRH) als Nasenspray und/oder Injektion von HCG erfolgen. Die Hormonbehandlung führt in ca. 10-15 % der Fälle zum Erfolg.  
Diese Operation wird „Orchidopexie“ genannt. Dabei wird über einen  Leistenschnitt der Hoden vom umgebenden Gewebe befreit. Sollte gleichzeitig ein Leistenbruch vorhanden, wird dieser gleich korrigiert. Der Hoden wird dann in den Hodensack verlagert und dort mit Nähten fixiert.
Wenn der Hoden viel zu hoch liegt, also im Bauchraum, dann ist eine Laparaskopie (Schlüsselloch Operation) erforderlich. Manchmal sind dafür auch 2 Operationen für die endgültige Hodenverlagerung notwendig.


Phimose (Vorhautverengung)

Nach der Geburt des Kindes ist seine Vorhaut mit der Eichel verklebt. Dies ist ein Normalzustand und wir sprechen von einer physiologischen Phimose. Die Vorhaut löst sich langsam von der Eichel und lässt sich bei etwa 50% der Jungen nach Abschluss des ersten Lebensjahres hinter die Eichel zurückziehen. Nach dem 3. Lebensjahr ist dies bei 90% möglich.
Eindeutige medizinische Gründe für eine Beschneidung bei einer Phimose im Kindesalter ohne klinische Symptome gibt es nicht. Wenn allerdings Entzündungen und Schwierigkeiten beim Wasserlassen auftreten, ist eine Behandlung notwendig.
Die konservative Therapie umfasst das Schmieren kortisonhaltiger Salben über 4-6 Wochen. Dadurch können etwa 15-30% geheilt und eine Beschneidung vermieden werden.
Der ideale Zeitpunkt der Diagnosestellung einer Phimose liegt nach Abschluss des 2. Lebensjahres.
Unterschieden wird die radikale Beschneidung von der vorhauterhaltenden Zirkumzision. Die radikale Beschneidung stellt das Standardverfahren beim Erwachsenen dar und ist auch die Methode bei rituellen Zirkumzisionen. Bei den vorhauterhaltenden Zirkumzisionen wird ein Vorhautsaum belassen, so dass die Eichel noch teilweise bedeckt ist. 
Bei der inkompletten (vorhauterhaltenden) Beschneidung sind in Einzelfällen Revision aufgrund von Schwellungen und erneuten Vernarbungen notwendig.


Enuresis nocturna
(nächtliches Einnässen)

Nächtliche Enuresis (klassische Form des Einnässens)

Die Ursache für das nächtliche Einnässen ist eine Kombination aus  tiefem Schlaf des Kindes, Erhöhter Produktion von nicht konzentriertem Urin  und einer Diskrepanz zwischen der Blasengröße und der produzierten Urinmenge.

Therapie

Die Therapie beinhaltet eine Umstellung der Flüssigkeitseinnahme und der Toilettenangewohnheiten. Sollte dies nicht greifen, werden Klingelhosen/ Klingelmatten verordnet. Damit können etwa 60% der Kinder von der Enuresis befreit werden. Hartnäckige Fälle können medikamentös therapiert werden.
Diese Maßnahmen können alleine, aber auch in Kombination angewandt werden.


Vesikoureteraler Reflux

Beim vesikoureterorenalen Reflux fließt der Urin aus der Harnblase über den Harnleiter zurück in die Nieren. Dies kann sowohl einseitig als auch beidseitig der Fall sein. Normalerweise fließt der Urin nur in einer Richtung, von den Nieren in die Blase und über die Harnröhre nach außen. Beim Reflux ist die Mündung des Harnleiters in die Harnblase fehlerhaft und dadurch der Ventilmechanismus gestört.  Bei vielen Kindern ist der Reflux zusätzlich mit einer Blasenentleerungsstörung kombiniert.
Wenn der Ventilmechanismus gestört ist, können auch Bakterien mit dem Urin aus der Harnblase in die Nieren gelangen. Ein Kind mit einem vesicouretero- renalen Reflux neigt daher zu Nierenbeckenentzündungen, welche zu Schädigungen der Niere führen können.  

Diagnostik

Der vesikoureterale Reflux fällt mit fieberhaften Harnwegsinfekten, infolge der Nierenbeckenentzündung auf. Die Diagnose wird mit dem Miktionscystourethrogramm gestellt. Dabei wird ein Kontrastmittel in die Blase gefüllt und es werden Röntgenbilder während dem Wasserlassen gemacht. Dabei kann man beim Reflux das Aufsteigen des Kontrastmittels von der Blase in den Harnleiter und in die Nieren beobachtet werden. Wurde ein Reflux diagnostiziert, kann eine Nierenfunktionsszintigraphie als nächster Schritt notwendig sein, um den Grad der Nierenschädigung festzustellen.

Therapie

Ein Reflux verbessert sich oder heilt bei vielen Kindern aus, da die Verbindung des Harnleiters mit der Harnblase mit dem Längenwachstum des Kindes ebenfalls ausreift. Ziel der Behandlung ist ein Verhindern von Harnwegsinfekten und der damit verbundenen Nierenschädigung. Sehr häufig kann deshalb unter niedrig dosierte Antibiotikagabe zur Verhinderung von Harnwegsinfekten und Blasentraining, die spontane Ausheilung des Refluxes abgewartet werden.
Ist eine Operation notwendig, so wird sie in der Regel minimal-invasiv durchgeführt. Dabei wird durch ein Spiegelinstrument, welches über die Harnröhre in die Blase eingeführt wird, eine Substanz in den Bereich der Harnleitermündung in die Blasenwand eingespritzt. In seltenen Fällen muss auch operiert werden. Dabei wird mit einem kleinen Schnitt der Harnleiter in die Blase tiefer eingebettet und dadurch der Ventilmechanismus des Harnleiters verstärkt.  Die Operation ist sehr erfolgreich und sicher.  


Inkontinenz

Ungewollter Abgang von Urin, allgemein auch als "Blasenschwäche" bekannt, ist vor allem unter Frauen ein häufig auftretendes Problem. Schätzungsweise 10-20 % aller Frauen leiden unter mehr oder weniger regelmäßig auftretender Inkontinenz, wobei keineswegs nur ältere, sondern auch viele junge Frauen (z.B. nach Schwangerschaften) betroffen sind. Wenig bekannt ist, dass Harninkontinenz nicht selten auch bei Männern im fortgeschrittenen Lebensalter auftritt. Der Leidensdruck ist für die Betroffenen im Allgemeinen sehr hoch.
Bei Harninkontinenz handelt es sich nicht um ein eigenständiges Krankheitsbild, sondern um ein Symptom für Erkrankungen der Harnblase, der Harnröhre oder des Harnröhrenverschlusses.

Therapie

Als Therapie bei Harninkontinenz haben sich unterschiedliche Strategien bewährt. Bei der sogenannten Dranginkontinenz erreichen verschiedene Medikamente eine deutliche Linderung der Beschwerden. Die Stressinkontinenz, das heißt der ungewollte Verlust von Urin bei körperlichen Belastungen, kann heutzutage in den meisten Fällen durch eine sogenannte Schlingenoperation (z.B. TVT, Transobturatorisches Band) erfolgreich behandelt werden.

Urologie Mühldorf


Gemeinschaftspraxis und Urologische Abteilung der Kliniken Mühldorf

Dr. med. Edwin Hungerhuber
Dr. med. Peter Widmann
Dr. med. Nenad Djakovic
Dr. med. Christian Müller

Standorte


Praxis Mühldorf

Tuchmacherstraße 6,
84453 Mühldorf am Inn
Tel.: 08631 / 4066  
Fax: 08631 / 161321
Sprechzeiten
Mo-Fr 08:00 - 13:00 Uhr
und    14:00 - 17:00 Uhr

Praxis Waldkraiburg
Ärztehaus
Gablonzer Straße 22
84478 Waldkraiburg
Tel.: 08631 / 4066  
Fax: 08631 / 161321
Sprechzeiten
Di-Fr 14:00 - 17:00 Uhr

Praxis Altötting
Kinderurologie Zentrum für Kinder und Jugendliche
Vinzenz-von-Paul-Straße 14
84503 Altötting
Tel.: 08671 / 9060555  
Fax: 08631 / 161321
Sprechzeiten
Mo 14:30 - 17:00 Uhr

info@urologie-muehldorf.de